Pokalrunde, 28.09.15, FINALE

SC BKA  -  BSG Taxi Bonn     4:3 (1:2)


Die Entdeckung Amerikas, die Französische Revolution, die Mondlandung, der Fall der Mauer – ist das Geschichte? Vielleicht. Doch was ist das im Vergleich zum ersten Pokalsieg des SC BKA in der stärksten BKV-Liga aller Zeiten nach über 20 langen Jahren? DAS ist Geschichte!

Zumindest war es eine schöne Geschichte, was sich am 28.09.2015 beim Endspiel der Pokalrunde des BKV Bonn/Rhein-Sieg zutrug. Knappe handgezählte 100 Zuschauer fanden sich an diesem Montag ein, um das Spektakel mit eigenen Augen zu verfolgen, wobei die BKA-Anhängerschaft mit 40 Leuten am stärksten vertreten war. Der Rest setzte sich aus ca. 30 Taxi-Fans und 30 neutralen Zuschauern zusammen. Unter den BKA-Unterstützern befanden sich diesmal nicht nur die treuen Dauergäste, sondern auch zahlreiche ehemalige Funktionäre, Kicker und Trainer, die teilweise selbst noch den letzten Pokalsieg 1993 miterlebten. Damals gewann man mit 4:3 gegen das BMVg. Auch der Verband ließ sich nicht lumpen und setzte beim Spiel auf neutralem Boden in der Finkenberg-Arena neben Schiedsrichter auch zwei Assistenten an, sodass die Rahmenbedingungen optimal waren.

Die Stimmung war also sehr gut, und das saugte der topbesetzte BKA-Kader auf. Zeit, diesen mal im Einzelnen vorzustellen:

Julian B.
unser Keeper ist der beste Mann im Eins gegen Eins, macht dem Gegner (und auch den Mitspielern) schon mal Angst, wenn er (Zitat) „wie eine angeschossene Wildsau aus dem Kasten läuft“, hat die Wiedervereinigung aber noch nicht ganz überwunden (MAUÄÄÄÄÄÄÄ)

Aslan
der Capitano mit viel Erfahrung, Ruhe und Überblick, ist wohl der einzige, der Hutzi Falko nennt

Andi
spielt gerne mit seiner Viererkette und hat immer viel Zug zum Tor, egal ob als Stürmer oder Verteidiger, gerade noch so den Absprung von Merl geschafft

Wolle
unser Vizekapitän ist in der Defensive zu Hause, wo er, flink wie ein Wiesel, alles abräumt, was sich ihm in den Weg stellt

Julian P.
Idealsechser, Ballverteiler und Abräumer mit starker Klebe, hatte zum Glück keine Englischhausaufgaben

Hutzi
Motivationstrainer mit bärenstarkem Abschluss, kann alles spielen und macht bereits seit dem Beitritt zum SC BKA sein regelmäßig letztes Spiel

Thommy
Herr über die rechte Außenbahn, Topvorbereiter des Jahres und immer noch ewiger Toptorschütze des SC

Marcin
unser 10er, Spielmacher und Fummelfee, hat Technik wie kein zweiter und immer den Blick für den tödlichen Pass, schuldet uns aber noch einen Auftritt beim Supertalent

Jonas
Duscha ist schnell, zweikampf- und kopfballstark, kann alles spielen und ist seit Jahren mit von der Partie

Cord
unser Goalgetter vom Dienst, erste Hälfte des 200-Kilo-Sturms, und bald wohl neuer Toptorschütze des SC

Freddy
klein, aber oho (und zweiter Teil des 200-Kilo-Sturms), wenn er läuft, dreht sich die Erde etwas schneller, stößt sich manchmal an der Latte den Kopf

Volker
führt gerne jeden Zweikampf, manchmal auch mit sich selbst, ist oft auf dem Boden zu finden und sichert sich durch undurchsichtige Aufgaben im Hintergrund seine Position im Team

Henning
Wolles Bärchen ist endlich wieder dabei, laufstärker als jemals zuvor und immer da, wo es weh tut

Kerim
unser Xorto wechselt sich mit Aslan auf der Liberoposition ab und ist immer zur Stelle, wenn die Verteidiger mal überspielt wurden

Ossi
Hallengott, Roy-Makaay-Double und überall einsetzbar, aber leider jetzt vom Markt

Basti
sieht zwar noch aus wie ein Anwärter, ist aber schon ein SC-Urgestein, der immer wieder seine Törchen macht

Jo
der „Ewige Jo“ ist immer noch ein Defensivrecke, war schon beim Pokalfinale 1923 dabei und wird vermutlich auch noch dabei sein, wenn der SC BKA irgendwann mal abgemeldet wird

Cowboy
auf ihn ist schon seit Jahren immer Verlass, wenn es mal eng wird

Benni
auf Grund gewisser markanter Merkmale immer schon von weitem zu erkennen, hat einen gefühlvollen linken Fuß, spielt aber lieber rechts

Peter
mit Thommy ebenfalls Topvorbereiter der Saison und Fernsehstar von Sport1 (DY-NA-MO, DY-NA-MO)

HDM
ihn kennt jeder Schiri im Kreis, hilft immer, wenn Julian B. mal wieder was Verrücktes gemacht hat und nicht spielen kann

Chris
hatten wir den nicht schon? Ach ne, war der Papa. Kommt aber hoffentlich bald zurück auf den Platz

Johannes
unser Deyverson ist eigentlich wie sein Vorbild Poldi, dessen Trikots Hauptbestandteil seines Kleiderschranks sein dürfte, auf der linken Außenbahn zu Hause, kann aber auch, genau wie Poldi, ganz vorne knipsen

Axel
spielt mit Ruhe, Auge und Verstand, nur der Torpfosten ist nicht sein Freund

Kersten
auch schon ewig dabei und beinharter Zweikämpfer, hat das unmöglich Vorhaben, mehr Spiele als Jo zu machen

Grobi
Mister Bizeps hat in diesem Jahr sein 200. Spiel für den SC gemacht und ist immer noch eine Bank in der Defensive

Patrick
zweikampfstarker Beißer und Techniker, auf allen Positionen einsetzbar, leider mit Seuchenjahr

Rolf
zwar schon zurückgetreten, aber auch in diesem Jahr noch mal mit Kurzeinsätzen dabei

Michele
Knipser vor dem Herrn mit leider viel zu langer Verletzungsauszeit

Jan
Sambahorst und Spartenleiter mit Comeback in der Warteschleife, aber immer dabei, spätestens, wenn’s was zu feiern gibt

Fast alle Spieler waren beim Finale natürlich dabei, wir konnten also aus dem Vollen schöpfen und brachten so eine optimale Aufstellung auf’s Feld, die sich kurz vor Anpfiff noch einmal im Mannschaftskreis einschwor. Doch auch die Elf von Taxi Bonn war stark besetzt und motivierte sich noch einmal. Beide wollten unbedingt diesen Titel, zumal beide in den vergangenen Jahren sowohl bei Meisterschaft als auch im Pokal leer ausgingen. In diesem Jahr sieht das anders aus. Denn Taxi Bonn hatte in den ersten K.O.-Runden starke Gegner rausgekegelt und steht zudem aktuell auf Platz 1 in der Liga. Und auch wir sind mit Platz 4 in der Spitzengruppe der Tabelle vertreten. Aber all das zählte vor dem Anpfiff nicht mehr, jetzt ging es nur um die nächsten 90 oder mehr Minuten. Beiden Teams war das bewusst und waren dementsprechend sofort gut im Spiel, sodass die Zuschauer von Beginn an ein laufintensives Topspiel auf Augenhöhe sahen. Nach einigen hart, aber fair geführten Zweikämpfen im Mittelfeld war es dann auch Cord, der die erste Chance im Spiel hatte. Diese konnte der gute Keeper von Taxi jedoch noch parieren. In der Folge bekam der Gegner dann etwas mehr Spielanteile, ohne aber zwingende Torchancen herauszuspielen. So entstand das erste Gegentor dann auch mit unserer Mithilfe: ein abgewehrter Ball landete im Fuß des gegnerischen Mittelfeldspielers, der aus zweiter Reihe sofort abzog und damit unseren Keeper überrumpelte. Die Bogenlampe war perfekt getroffen und senkte sich genau im langen Eck. Doch schon vor Beginn war uns bewusst, dass Taxi die Qualität besitzt, immer mal ein Tor zu schießen und dass das natürlich noch kein Beinbruch ist. Und so legten wir nun auch wieder eine Schippe drauf und kombinierten ansehnlich. Schließlich eroberte unser Rechtsverteidiger Ling Li…, äh, Andi den Ball und trieb ihn die Außenbahn entlang. Kurz vor dem Sechzehner passte er dann zu Thommy, der ihn wieder zurück spielte. Andi zog nun nach innen und schloss mit seinem schwächeren linken Fuß ab. Perfekt! Der Ball streifte den Innenpfosten und von dort ins Netz. Der verdiente Ausgleich! Nun konnten abwechselnd beide Mannschaften kleinere Chancen herausspielen. Aber kurz vor dem Halbzeitpfiff hatte wieder Taxi die Nase vorn. Ähnlich wie beim ersten Gegentreffer kam der Ball nach einer Abwehraktion direkt zum Gegner, der von dort über Abwehr und Tormann hinweg ins Tor traf.

Das war natürlich ein kleiner Schock für unsere Truppe und der ein oder andere kam mit gesenktem Kopf zur Pausenansprache. Aber dazu gab es keinen Grund, denn bisher waren wir nicht schlechter als Taxi. Daher nahmen wir uns vor, von Beginn an wieder Druck zu machen, noch mehr unsere spielerischen und läuferischen Fähigkeiten zu nutzen und schnell nachzulegen. Dass es aber so schnell ging, hätte wohl keiner gedacht, denn keine 30 Sekunden nach Wiederanpfiff netzte Freddy schon zum 2:2-Ausgleich. Wie wir es vorgenommen hatten, setzten wir nämlich Taxi direkt unter Druck, sodass der Abwehrspieler letztlich nur zum Tormann zurückpassen konnte. Der Ball kam aber zu kurz, sodass Freddy, der super nachsetzte, sich den Ball erkämpfte und ausglich. Das war nun ein Schock für Taxi, den man auch auf dem Feld merkte, denn so langsam gewannen wir klar die Überhand. Schließlich gelang uns endlich die Führung, und zwar mit einem Supertor! Hutzi, der nach den Einwechslungen nun in den Sturm gerückt war, wurde von Cord hoch angespielt. In unnachahmlicher Art nahm er den Ball in der Drehung an und schoss direkt mit einem unhaltbaren Ball ins lange Eck. Umjubelt von den Fanmassen feierten wir diesen verdienten Treffer. Nur wenige Minuten später hatten wir dann die Möglichkeit, den Deckel drauf zu machen, als Cord vor dem Tor den Ball bekam, aber nicht einnetzen konnte. So blieb es weiterhin spannend, und das wurde es noch mehr, als knapp 10 Minuten vor Schluss Taxi Bonn kurz vor dem Strafraum einen höchst umstrittenen Freistoß zugesprochen bekam. Aus ca. 18 Metern zog der Schütze direkt ab, der Ball knallte gegen den Pfosten und der einlaufende Stürmer von Taxi wuchtete den Abpraller ins lange Tor. Nach diesem Treffer richteten sich alle auf Verlängerung ein. Aber wir merkten, dass der Gegner noch etwas unsortiert in der Abwehr stand und setzten wieder voll auf Angriff. Und tatsächlich, mitten im Gewusel im gegnerischen Sechzehner kam Marcin an den Ball und brachte ihn im Tor unter. Wieder war es unser Toptorschütze Cord, der heute als Vorlagengeber agierte und dann Ball in die Mitte brachte. Dort erwischte Henning den Ball nicht richtig, aber Marcin stand bereit und zog ab. Ein Abwehrspieler fälschte den Schuss noch ab, sodass er unhaltbar ins Tor trudelte. 4:3!!!!

War es das jetzt? Einige Minuten waren noch zu spielen und in dieser Partie war wohl alles möglich. Wir versuchten nun, alles zu klären, was in die Nähe des Tores kam. Einmal wurde es dann auch tatsächlich noch brenzlig, als ein Stürmer alleine aufs Tor zurannte. Aber unser Keeper Julian blieb ruhig, ließ ihm keine Chance und rettete in höchster Not. Kurz danach war es dann endlich geschafft: der Schiri pfiff ab. Für den neutralen Zuschauer war es sicherlich etwas schade, dass dieses Spiel auf Augenhöhe nicht noch in die Verlängerung ging, denn beide Mannschaften erwiesen sich als verdiente Finalteilnehmer. Und nicht nur das: Taxi zeigte sich auch als fairer Verlierer, bedankte sich für das tolle Spiel und gratulierte.

Wir konnten aber nun nach 1993 endlich mal wieder einen Pokalerfolg feiern und uns somit in die Geschichtsbücher des SC BKA eintragen. Gratulation an alle Spieler, die an daran ihren Anteil hatten, egal ob im Finale oder auf dem Weg dahin!!! Ein verdienter Sieg mit einem würdigen Sieger!!!

Aufstellung:
Julian B. – Andi, Aslan, Wolle – Hutzi, Julian P., Jonas, Marcin, Thommy – Cord, Freddy

Einwechslungen:
55. Volker für Jonas
55. Henning für Freddy
80. Kerim für Thommy

Tore:
1:1 Andi (Thommy)
2:2 Freddy
3:2 Hutzi (Cord)
4:3 Marcin (Cord)

Die Sparten